Risikoqualität auf neuen Höhen
Ein über 12.000 m² großes Gebäude ist kaum zu verbergen.
Die meisten Reisenden von Southwest Airlines nehmen dennoch kaum Notiz von diesen riesigen Wartungshangars, die an großen US-amerikanischen Flughäfen weit abseits der Flugsteige, Sicherheitskontrollen und Autovermietungen liegen.
Diese Gebäude in Randlage der Flughäfen mögen nur vom Shuttlebus oder den Super-Economy-Parkplätzen aus sichtbar sein, spielen jedoch eine überaus wichtige Rolle.
„Die Hangars von Southwest sind für unseren Betrieb unverzichtbar“, so Ed Jonak, Plant and Maintenance Manager bei Southwest Airlines. „Die Instandhaltungsvorschriften der FAA sind streng, und damit es nicht zu Verspätungen oder Flugausfällen kommt, ist die ordnungsgemäße und fristgerechte Instandhaltung unserer Flotte absolut unerlässlich.“
Die Reisenden sind vielleicht nicht über die Bedeutung dieser Gebäude im Klaren, bei Southwest jedoch ist man sich ihrer Wichtigkeit vollkommen bewusst. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil des Betriebs der Airline, die jedes Jahr knapp 130 Mio. Reisende an ihre Zielorte befördert. Über das gesamte Unternehmen hinweg ist die reibungslose Arbeit in den Hangars eine Top-Priorität.
„Es sind alle im Unternehmen gefordert, nicht nur das Risikomanagement“, so Carlos Lopez, Senior Manager of Corporate Insurance. „Vom Vice President bis hin zum Instandhaltungspersonal in unserem Netzwerk – jeder und jede Einzelne ist gefragt, alles Notwendige für die betriebliche Resilienz zu tun.“
Eine immense Größe
Die Bedeutung dieser Anlagen wird nur noch von ihrer Größe übertroffen.
Diese gewaltigen Gebäudekomplexe bieten in ihrem Inneren Platz für drei Boeing 737-Maschinen und enthalten außerdem Büros, Lagerflächen sowie Wartungs- und Instandhaltungswerkstätten mit den hierfür erforderlichen Spezialanlagen. An manchen Standorten sind daneben auch Anlagen für die Demontage und den Wiederaufbau von Boeing-737-Flugzeugen vorhanden.
Die Gebäude verfügen auch über komplexe Brandlöschsysteme, große Dachflächen und riesige Hangartore. Die Komplexität der Standorte birgt potenzielle Risiken, die effektiv angegangen werden müssen. Daher hat sich Southwest vor sieben Jahren für eine Versicherungspartnerschaft mit FM Global entschieden.
„Was für FM Global wichtig ist, ist auch für Southwest Airlines wichtig“, ergänzt Lopez. „Wir arbeiten zusammen, um stets vorbereitet zu sein und Schadenfälle zu vermeiden.“
Bauen nach HPR-Standards
Das Bestreben von Southwest um Risikominimierung zeigt sich vor allem bei neuen Bauvorhaben. Dabei beginnt die Arbeit noch vor dem ersten Spatenstich. Southwest bindet FM Global frühzeitig in die Planungen rund um den Bau nach dem HPR-Ansatz (Highly Protected Risk – Hochgeschütztes Risiko) ein. Der jüngst in Denver errichtete Gebäudekomplex, ein Erweiterungsbau in Phoenix und ein noch im Bau befindlicher Hangar in Baltimore streben ausnahmslos die HPR-Einstufung an.
„Die Plandurchsicht war unser erster Schritt auf dem HPR-Pfad“, so Tyler McBride, Insurance and Claims Consultant bei Southwest Airlines.
„Die Services von FM Global helfen uns dabei, die Dinge auch aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Wir erhalten so die bestmögliche Unterstützung bei unseren Projekten.“
Die Komplexität der Anlagen macht es schwierig, bestehende Gebäude nachträglich nach den HPR-Standards auszurichten. Daher hat es sich Southwest zum Ziel gesetzt, bei neuen Bauvorhaben direkt von Anfang an entsprechend den HPR-Richtlinien zu bauen.
„Wartungshangars sind die Bereiche, die Southwest das größte Potenzial für eine Optimierung der Risikoqualität bieten“, so Sarah Nordman, Senior Account Manager bei FM Global. „Vom ersten Tag an haben wir uns darauf konzentriert, die Fluggesellschaft vor einer Betriebsunterbrechung zu schützen, einem ihrer größten Risiken.“
Wissensaustausch
Im Rahmen der Partnerschaft mit FM Global hat Southwest viele wertvolle Hinweise und Empfehlungen zur Reduzierung möglicher Risiken erhalten, zum Beispiel im Hinblick auf die Lagerung brennbarer Flüssigkeiten vor Ort, den Schutz vor Hurrikanen oder die Einhaltung lokaler Brandschutzvorschriften.
„FM Global ist eine große Unterstützung für mich und mein Team“, ergänzt Jonak. „Wenn ich eine Frage habe, genügt normalerweise ein Anruf bei FM Global und ich habe kurze Zeit später eine Antwort. FM Global verfügt im Bereich der Risikobewertung über erstklassige Fachkenntnisse.“
Neuerungen bei Vorschriften
Diese Expertise ist besonders im Hinblick auf den Brandschutz für die Luftfahrt von großem Nutzen, da sich hier des Öfteren Änderungen ergeben. Die meisten Brandlöschsysteme für die Luftfahrt funktionieren mit Schaum anstelle von Wasser. Aufgrund von entsprechenden Änderungen bei den Vorschriften steht die gesamte Branche nun aber vor der Herausforderung, auf alternative Schaumlöschmittel umzusteigen, die umweltfreundlicher sind.
„In den Wartungshangars sind die Brandschutzanforderungen wegen der brennbaren Flüssigkeiten, darunter Industrie- und Flugzeugkraftstoffe, besonders hoch“, so Sarah Gloyeske, Account Engineer bei FM Global. „Wir forschen intensiv an der Frage, welche alternativen Arten von Schaum verwendet werden können, um den neuen Umweltrichtlinien gerecht zu werden und gleichzeitig den Schutz der Gebäude und Flugzeuge sicherzustellen.“
Das Ergebnis ist zwar noch offen, doch die Fluggesellschaft ist schon jetzt überzeugt, dass sie den besten verfügbaren Schutz, untermauert mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, erhalten wird. Ähnlich verhält es sich mit den Lösungen zur Minimierung sonstiger potenzieller Risiken, mit denen die Airline konfrontiert ist.
„Wir hören von der Belegschaft sehr oft, dass sich unser Profil aufgrund der Partnerschaft mit FM Global verbessert hat“, erklärt Lopez abschließend. „Die Engineering-Richtlinien von FM Global haben zur Anhebung der Standards bei Southwest geführt.“